Freitag, 19. Juni 2015

Teil 2 - Die Straßen von L.A.

Ganz ehrlich, ich hatte wirklich einen zweiten Teil zu diesem Thema geplant. Allerdings nicht so, wie es jetzt geschieht. 
Also hier aus aktuellem Anlass ein Video vom gestrigen Nachmittag. Urplötzlich schauten die Spieler am Tisch nicht mehr auf ihre Karten, sondern auf einen der zahlreichen TV-Bildschirme im Casino. 
Viel Spaß damit!




Hier noch spontan der besondere Wetterservice von mir für Euch! 



Ihr wisst ja, 82°F gleich 28°C.  :-)

In diesem Sinne wünsche ich einen sonnigen Start ins Wochenende
Ramon

Samstag, 13. Juni 2015

Auf den Straßen L.A.´s

Tach,

schon lange nichts mehr von Euch gehört oder gelesen. ;-)
Bei mir hat sich in den letzten Wochen nicht viel Spannendes ereignet. Ich spiele immer noch Poker und so lange ich die Turniertische meide aktuell sogar recht erfolgreich. Golf versuche ich hin und wieder mal, aber irgendwie spinnt mein Rücken seit Monaten und so langsam nervt es. So nebenbei bin ich gerade auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Mein Loft hier und vor allem die Dachterrasse sind natürlich schon recht cool und der Hauch von Luxus gefällt, aber immer alleine auf der Dachterrasse ist auf Dauer auch langweilig. Also bin ich auf der Suche nach einer Community in der man auch mal seine Nachbarn kennen lernt. Mal schauen wo ich lande. Ich habe ja aktuell noch meinen Mietvertrag hier bis Oktober und werde Euch auf dem Laufenden halten.

Kommen wir nun zum Thema des Tages "Auf den Straßen L.A.´s". Hin und wieder habe ich ja schon mal einige Andeutungen gemacht, aber so richtig ausführlich bin ich darauf noch nicht eingegangen.
Fangen wir mal mit den Fortbewegungsmittel an. Fahrräder sind hier evtl. mal in Strandnähe zu sehen, in der Stadt aber eher die Ausnahme. Zu Bus und Metro kann ich nicht viel sagen, weil ich sie nie nutze, aber das Netz hier scheint deutlich besser, als von mir vorab vermutet und es wird auch weiter kräftig ausgebaut. 
Und dann war da noch die Geschichte mit den Autos, wobei es mir teilweise recht schwer fällt, hier und da von Auto zu sprechen. Es ist schon einige Zeit her, aber da stand mir gegenüber ein komplett lackfreies Auto. Rost pur sozusagen. Zumindest an den Stellen, an denen noch Blech vorhanden war. Immerhin konnte man noch so grob eine Karosserie erkennen. Was fehlte war der Kotflügel vorne links, die Motorhaube, die Frontschürze, einige Seiten- und Heckfenster. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob sich in der Fahrertür nicht vielleicht doch noch eine Scheibe befindet, denn die Fahrertür war ja auch nicht am Auto. Leider wurde die Ampel schneller grün, als ich reagieren und ein Foto machen konnte. So geht es mir übrigens ständig und eigentlich müsste ich einen Fotografen als Beifahrer einstellen, um Euch hier Bilder präsentieren zu können, wie Ihr sie sicher noch nicht gesehen habt. Vor einigen Wochen habe ich es dann doch mal geschafft ein Foto zu machen, was allerdings daran lag, dass sich das Auto still stehend auf dem Parkplatz befand. 


Dieser Anblick ist in L.A. keineswegs unnormal, sondern eher an der Tagesordnung, wenn man öfter mal mit dem Auto unterwegs ist. Für den "Ich liebe mein Auto"-Deutschen ein durchaus gewöhnungsbedürftiger Anblick.

Kommen wir nun zu einem echten Ärgernis auf den Straßen von L.A. - deutsche Autofahrer. Kein Scherz, aber die deutschen Autofahrer scheinen ihre jahrelang hart erworbenen "Fähigkeiten" auch hier in den USA nicht ablegen zu können. Ich persönlich finde das Auto fahren hier total entspannend. Fährt man auf einen Freeway, dann lassen einen andere Autofahrer einfädeln. Gehupt wird eigentlich nur um jemanden aufzuwecken, falls dieser an der Ampel den Start verschläft. Überholen ist rechts und links erlaubt. Im Stau bleiben alle auf ihren Fahrspuren und keiner fängt mit wilden Spurwechsels an, nur weil es auf der anderen Spur gerade etwas schneller zu laufen scheint. Alles total friedlich hier. Selbst die Frauen hier können Auto fahren! ;-) Und dann wundert man sich halt schon, wenn einem auf dem Rückweg aus Las Vegas eine solche Story passiert.

Ich bin also auf dem Rückweg, der Freeway ist recht frei und so habe ich meinen Tempomat an und auf 80mph (erlaubt 70) eingestellt. Irgendwann sehe ich weit vor mir auf der rechten Spur einen Truck und auf der linken Spur 3 PKW´s. Also denke ich mir auf der rechten weiter zu fahren, um noch einen oder zwei PKW´s zu passieren und dann die Spur zu wechseln. Kaum bin ich fast am ersten PKW aus Utah vorbei, da beschleunigt dieser urplötzlich. "Hä, will der mich jetzt nicht da rein lassen?" Tatsächlich, der Truck kam näher und der Typ im Auto links neben mir wollte mich nicht auf die links Spur rüber lassen. Hab dann kurz das Gaspedal betätig, den zweiten PKW davor überholt und bin dann halt auf die linke Spur rüber. Geschichte vorbei? Nein!
Als ich am Truck vorbei war bin ich wieder auf die rechte Spur, war jetzt aber etwas langsamer unterwegs und so kam meine "Freund" wieder von hinten. Und da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das Auto meines "Freundes" mit dem Kennzeichen aus Utah hatte vorne am Auto ein Kennzeichen aus Essen in Deutschland!!! Ehrlich, als hätte ich es gewusst. Bei einem Deppen mit solchem Fahrverhalten kann es sich ja eigentlich auch nur um einen Deutschen handeln. Es ist hier bei vielen deutschen Auswanderern nicht unüblich, dass sie ihr deutsches Kennzeichen am Auto befestigen. Einen sinnvollen Grund hierfür konnte ich bis jetzt noch nicht finden. Ich saß halt im Auto, musste den Kopf schüttelnd schmunzeln und habe meine Fahrt dann ganz normal fortgesetzt. 

Kurz vor der Haustür dann die nächste unangenehme Überraschung. Mein Auto hat mit einen Hinterreifen ohne Luft angezeigt. Dabei hatte ich vor Antritt meiner Reise Richtung Vegas extra noch den Luftdruck kontrolliert und aufgefüllt. Glücklicherweise habe ich einen RFT (Run Flat Tire) und kann auch mit dem Reifen ohne Luft noch endlos durch die Gegend fahren. Also stressfrei weiter nach Hause, um erst am nächsten Tag auf dem Weg ins Casino Luft aufzufüllen. Alles gut? Denkste!
Am nächsten Tag zeigt mir mein Auto bei der Abfahrt Richtung Casino wieder den gleichen Reifen als platt an. Wieder Luft drauf und weiter. Jetzt aber war der Reifen bereits nach einigen Stunden Aufenthalt im Casino zu Beginn der Rückfahrt platt. Also kurz Fabrikat und Model notiert und bei Google (Amazon, Ebay) nach nem neuen Reifen gesucht. Und schon leuchtete das Schild auf "Herzlichen Glückwunsch Herr B., der Vorbesitzer Ihres Fahrzeugs hat dem Fahrzeug nur das beste gegönnt und den teuersten Reifen, den es für dieses Model zu kaufen gibt, montieren lassen. Gehen sich nicht über Los, sondern zahlen sie direkt 368$ für einen neuen Reifen!" What!!! Natürlich stand da kein Schild, aber da hätte glatt ein solches stehen können. Ich komme mit ein paar tausend $$ Minus gerade aus Vegas wieder und dann so ein Spaß. 
Bin dann mal zu Ebay und habe da tatsächlich einen gebrauchten Reifen in optisch und technisch einwandfreiem Zustand gefunden. Zumindest stand das da so und er wurde für 170$ angeboten. Das klingt doch schon besser und noch besser klingt es, wenn der Anbieter 3 Meilen entfernt seinen Laden hat. Jetzt hatte der aber ausgerechnet an dem Tag keine Zeit für mich. Zefix!
Hab mich dann entschlossen zum knapp 1 Meile entfernten Reifenshop mit Reparaturservice zu fahren. Vorher habe ich allerdings selber noch einen Blick auf den Reifen geworfen. Ein Nagel hatte sich offensichtlich tief in den Reifen gebohrt. 
Kaum beim Reifenservice auf den Hof gefahren und auf mein Problem hingewiesen, da hebt auch schon einer meinen Wagen mit dem Wagenheber an. Dann war der Reifen auch schon ab und in der Werkstatt verschwunden. Ich hab dann mal so nebenbei nach dem Preis und den Zeitansatz fürs Reparieren gefragt, als der Typ, der mit meinem Reifen verschwunden war, auch schon wieder mit meinem Reifen unterm Arm aus der Werkstatt kam. "15$" war die Antwort. Wie jetzt? 15$ für die komplette Reparatur und warum schraubt der meinen Reifen denn jetzt wieder aufs Auto, der muss doch erst repariert werden, oder nicht? Es wurde dann noch schnell der Luftdruck auf allen Reifen geprüft und nach knappen 5 Minuten und einer "saftigen" 15$ Rechnung (ach ne, eine Rechnung habe ich ja gar nicht bekommen) bin ich wieder vom Hof. Der Reifen hält seit mittlerweile 14 Tagen und ich bin immer noch recht überrascht, wie einfach und schnell und günstig so etwas ist. Von 368$ auf 17$ (15$ plus 2$ Tip) runter. :-)

Aktuell überlege ich ob ich vielleicht noch mal nen kurzen Abstecher nach Vegas zur WSOP mache. Nachdem das Colossus für mich eher ein Reinfall war gibt es doch noch andere Turniere, die durchaus ihren Reiz haben. Vor allem auch abseits der WSOP. Mal schauen wie die nächsten Tage im Cashgame laufen und dann werde ich das ganz spontan entscheiden.

Das war´s für heute. Euch erst mal ein schönes Wochenende und bis bald,
Ramon