Final Destination

Ich bin angekommen, zumindest körperlich. Nach einer knapp 21-stündigen Reise habe ich mein Ziel Los Angeles am 25.09.2014, um ca. 9:30 p.m. erreicht. Der Trip an sich war recht gechillt und ohne besonderen Vorkommnisse, wenn man die Tatsache, dass ich ganz offensichtlich für alle Sicherheits- und Zollbeamten der Auserwählte war und eine dementsprechende "Sonderbehandlung" bekam. Aber das ist ja alles pillepalle. Dann räumt man den Koffer halt mal komplett aus und wieder ein. Mit dem richtigen System ist das alles halb so wild und auch 75 Minuten Verspätung machen gar nichts, wenn man eh 3 Stunden Aufenthalt gehabt hätte. 

Seit gestern Morgen läuft auch schon die Planung auf Hochtouren. Als erstes ging es zu AT & T, um meine Prepaidkarte aufzuladen, weil das online irgendwie nicht geklappt hat. Der Grund hierfür wurde mir dann im Laden klar. Ich konnte nicht aufladen, weil ich nicht William heiße! Aha?!?

Nachdem ich meine Karte mehrere Monate nicht gebraucht hatte, wurde meine Nummer weitergegeben (an irgendeinen William). Na dann nehme ich halt ne neue Karte mit neuer Nummer. Glücklicherweise hatte ich in den letzten Wochen in Deutschland extra noch Visitenkarten mit meiner US-Nummer verteilt. Unter dieser Nummer könnt Ihr mich also nicht mehr erreichen und falls jemand meine neue Nummer benötigt, bitte melden.

Wie dem auch sei, ich habe dann auch gleich mal einen festen Vertrag inkl. Anrufmöglichkeit nach Deutschland beantragt und zu meiner Verwunderung auch bekommen. Man bekommt den ja nur, wenn man a. eine Credit History mit entsprechendem Score hat und b. einen bereits vorhandenen Vertrag (Stromrechnung, Festnetz oder Mietvertrag) vorweisen kann. Letzteres habe ich gar nicht und ersteres habe ich tatsächlich perfekt vorbereitet. Bereits im Januar habe ich bei meinem Besuch hier in LA ein Konto eröffnet und gut gefüllt. Zudem habe ich während meines Urlaubs hier und auch danach aus Deutschland einige Rechnungen von diesen Konto aus bezahlt. Laut Onlineauskunft im Netz haben 83,5% aller anderen Bürger in den USA einen schlechteren Score. Alles richtig gemacht!

So nebenbei war ich dann auch noch bei meiner Bank. Meine Kreditkarte wurde mir schon vor langer Zeit zugeschickt, aber die "normale" Debit Card (EC-Karte) habe ich nie erhalten. Alles kein Problem, die Karte wurde neu beantragt und sollte in den nächsten 5-7 Werktagen ankommen.

Abschließend habe ich dann noch eine ausgiebige Tour durch die Seitenstraßen Hollywoods und Santa Monicas gemacht, um mir einige Communities anzuschauen und über Preise zu informieren. Auch das ist alles ganz easy, man braucht nur ausreichend Geld. So ab 1.800$ im Monat ist hier locker eine 50m² Wohnung zu finden. Mal schauen ob ich da nicht irgendwo noch ne Stecknadel im Heuhaufen und somit mehr Wohnung für weniger Geld bekomme. Die Maklerin ist auf jeden Fall auch schon informiert und wird sich am Montag bei mir melden.

Das war´s dann erst mal für heute (Fußball läuft auch schon) und ich melde mich in den nächsten Tagen wieder mit aktuellen Neuigkeiten. 

Mein besonderer Dank gilt heute John-Patrick und Alexandra für die herzliche Begrüßung. :-)

Have a nice weekend

Ramon

SmartDevil auf Abschiedstour

Heute ein Abschiedskaffee hier, morgen ein Abschiedsfrühstück dort. Mal die Familie und mal die "alten" Freunde. Täglich werde ich zur Zeit irgendwo geknuddelt und verabschiedet. So ca. 99% aller, die mich hier so verabschieden, werden mich auf jeden Fall recht bald schon in LA besuchen. Ich glaube das war bei meinem Umzug nach Bayern recht ähnlich und gekommen sind dann doch nur wenige und die auch eher selten. 

Grausam ist übrigens, wenn man als "waschechter Bayer" (also so wie ich) hier zur Wies´nzeit im Norden verweilt und mit anschauen muss, wie hier das Oktoberfest "originalgetreu" nachgefeiert wird. 

Luja sog i

Keine 4 Tage mehr und dann geht es endlich ab in die Sonne. Ich kann´s kaum noch erwarten und so langsam sollte ich mir Gedanken machen, ob ich mir selber noch ein Paket zuschicke oder doch für 250€ in die Business Class upgrade, um einen weiteren Koffer mitnehmen zu können und mir die Gebühren für´s Paket zu sparen. 

Pokertechnisch tut sich nicht wirklich viel. Ich bin zwar abends im Auftrag des Pokergottes unterwegs, aber die Bankroll spürt davon nicht wirklich viel. Na zumindest bin ich über die letzten Tage leicht im Plus und somit ist auch diesbezüglich alles gut.

Das war´s dann auch für heute. Viel Neues gibt es nicht zu berichten. Betrachten wir es mal als die Ruhe vor dem Sturm, der dann ab Donnerstag aufbrausen wird. ;-)

Viele Grüße und alles Gute

Ramon 

Alles läuft vorwärts, nur der Countdown nicht - Grüße aus OS

Tach auch oder moin, 

wie man "hier oben" sagt. Ich bin mittlerweile heimatlos und in Osnabrück angekommen. Ich wollte zwar auch in den letzten Tagen schon häufiger mal was schreiben, nur fehlte die Zeit, denn es war einiges zu tun. 

Am Donnerstag gab es ein kleines Dankesfest mit Umtrunk für ganz besondere Freunde und um 0 Uhr hatte ich dann völlig überraschend für einige Anwesenden Geburtstag. Ich hätte ja auch vorher schon was sagen können, aber ich hab doch selber nicht daran gedacht. ;-) 

Hier der angeheiterte Hauptdarsteller um Mitternacht

Wir hatten auf jeden Fall Spaß und es war ein toller Abend!

An meinem Geburtstag, also am Freitag, war dann gar keine Zeit für irgendwelche Späße. Gleich morgens nach dem Aufstehen und ohne Frühstück mit dem Beladen meines Autos begonnen, um dann kurz nach dem Mittag mit meiner Tour durch München zu beginnen. Den Großteil meiner Einrichtung hatte ich bei ebay versteigert, aber gerade die kleineren Elektrogeräte (Staubsauger, Dampfreiniger usw.) sowie sonstigen Kleinkram bin ich über ein anderes Forum los geworden und nun musste ich die Sachen noch ausliefern. So zwischendurch habe ich mich dann auch noch zum Heimatlosen gemacht. Seit meinem Besuch bei der Gemeinde habe ich einen neuen Aufkleber auf meinem Personalausweis "keine Hauptwohnung in Deutschland". Was passiert eigentlich, wenn ich jetzt irgendwo noch mit meinem Auto geblitzt werde?

Nach meiner Auslieferungstour dann kurz noch zuhause vorbei, Geld schnappen, Sakko über den Arm und dann weiter zum letzten Cashgameabend in Bad Wiessee. Nun, die Verabschiedung war sehr herzlich, aber für mich irgendwie auch sehr teuer und damit meine ich nicht die Runde, die ich zum Abschied ausgegeben habe. Etwas positive Unterstützung bei meiner Auswanderung hatte ich schon erwartet. Die anderen aber nutzten ihre Gelegenheit sich noch ein letztes Mal an meinem Geld zu erfreuen. Bin mal gespannt wer seine Drohung wahr macht und mich wirklich in Los Angeles besuchen kommt. 

Gestern dann wurde das letzte Möbelstück, mein Wasserbett, abgeholt und anschließend musste ich dann noch die gesamte Wohnung leer räumen und für meinen Nachmieter vorbereiten. Glücklicherweise hatte ich mit Nachmieter und Vermieter besprochen, dass ich die Wohnung lediglich räumen und besenrein übergeben muss. Das Bohrlöcher schließen und Wände streichen blieb mir erspart, da die Wohnung tatsächlich noch so gut ausschaut und im Gegenzug der Nachmieter auch jetzt schon in die Wohnung kann. Die Miete für den September habe ich noch komplett gezahlt. 

Die Übergabe war dann pünktlich zum Bundesligastart um 15.30 Uhr erledigt und meine Reise Richtung Norden konnte losgehen. Bis auf die riesige Baustelle von Allershausen bis zur Holledau lief der Verkehr auch wirklich gut und so bin ich um 21.30 Uhr am Ziel meiner Reise angekommen.

Heute kommen die Geschwister samt Familie zum Kaffee, um meinen Geburtstag noch nachzufeiern und ich freue mich schon riesig darauf in wenigen Stunden meine beiden Nichten in die Arme nehmen zu können. :-)

Jetzt gilt es die nächsten Tage mit der Familie zu genießen und sich in aller Ruhe auf den Abflug vorzubereiten.  10 Tage, 20 Stunden, 45 Minuten

Viele Grüße und noch einen angenehmen Sonntag

Ramon

Platz 3 beim Abschied in Bad Wiessee - Wo ist mein TV???

Tach Gemeinde,

am Wochenende war mal wieder pokern in der Stammspielbank angesagt und somit auch mein letzter Auftritt beim 110€ Sonntagsturnier. So grundsätzlich lief trotz zumindest eines großen Fehlers meinerseits alles ganz gut. Am Finaltable dann aber eine Keyhand, die mir irgendwie den Abend versaut hat. Nachdem ich der aktivste Spieler am Tisch war und any 2 geraised habe, entschloss ich mich mit 99 nur zu limpen, um den Shortstack hinter mir mit nur noch 2,5 BB zum Allin zu bewegen. Der wollte aber nicht in diese Falle tappen und verweigerte das Allin. Stattdessen meinte der Bigblind durch mein Limpen Schwäche bei mir entdeckt zu haben und pushed mit A6o allin. Ich bezahle und schon liegt das A im Flop. Da der ältere Herr gegenüber den drittgrößten Stack am Tisch hatte, ein durchaus unglücklicher Badbeat (wie bei Badbeats eh meistens). Nun war auch ich short, konnte mich aber wieder zurückkämpfen, um dann mit KQs gegen QQ ein Allin zu verlieren und direkt danach dann auch noch mit KT gegen A2. Selten zuvor hatte ich einen Tisch und die Gegner so gut unter Kontrolle, wie da. Umso ärgerlicher der dritte Platz, für den es aber immer noch 550€ als Trostpflaster gab. :-)

Ich bin dann zum Cashgame und irgendwie noch angefressen vom Ausscheiden beim Turnier setzte sich meine "Glückssträhne" dort fort. Semibluffs funktionierten nicht, die Gegner trafen die River und es lief so gar nichts zusammen. Kurz vor Schluß war ich über rekordverdächtige 4 Stacks down. Hmm. 
In der letzten Hand des Abends dann noch zumindest so etwas wie die Teilrettung. Ich zahle mit 66 das Reraise des Gegners, Flop J 6 4 und nach check-call am Flop geht es nach der T am Turn dann halt rein. Ich gewinne die Hand, verdoppele meinen Stack und stehe mit etwas mehr als 2,5 Stacks down vom Tisch auf. Das Gesamtergebnis ist zwar nicht so schön, aber es hätte auch schlimmer kommen können und manchmal muss man eben auch mit kleine Verluste hinnehmen können.

Hat jemand meinen Fernseher gesehen?

Heute Morgen war er noch da, aber jetzt schaue ich auf eine weiße Wand. Morgen werden sie mir wohl auch noch die Wohnwand entwenden und übermorgen zieht man mir womöglich noch meine Couch unterm Hintern weg. Zum Glück wird mein Wasserbett erst am Samstag abgeholt, so kann ich zumindest noch bis zum letzten Tag in meiner Wohnung schlafen. Jaja, die Zeichen stehen auf Abschied und schon am Samstag geht es nachmittags Richtung Norden zur Familie. 

Wie ich mich schon riesig auf meine beiden Nichten freue. :-)))

Nur noch 16 Tage, 16 Stunden und 6 Min. bis Los Angeles

Euer Ramon

P.s.: Ich hab hier noch ne Flasche Jim Beam rumstehen. Die muss auch noch weg!

Sieg beim Abschied in Salzburg

Heute gibt es mal wieder einen kleinen Erfolg zu vermelden. Ich bin ja irgendwie gerade auf Abschiedstour und ziehe hier durch die Casinos, in denen ich in den letzten Monaten und Jahren Poker gespielt habe. Aus diesem Grund bin ich gestern zum Abschied ins Casino nach Salzburg zum wöchentlichen Dienstagabendturnier gefahren. Es gab insgesamt 68 Entries beim dem Turnier mit einem Buy-In von 120€, von denen allerdings nur 95€ in den Preispool gehen. 10€ gehen in den Preispool für das Jackpotturnier und 15€ sind Gebühren. Laut Preistabelle hätte es für den ersten Platz ca. 2.200€, für den zweiten ca. 1.400€, für den dritten ca. 870€ und für den vierten ca. 640€ gegeben. 

Warum schreibe ich das, na weil wir 30 Minuten vor Schließung der Pokeraktion im Casino noch mit 4 Spielern im Turnier waren und uns auf einen Deal geeinigt haben. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich, wie auch schon die letzten beiden Stunden davor, die meisten Chips vor mir liegen und wurde somit zum offiziellen Sieger erklärt. Für den Sieg gab es insgesamt 1.455 Oironen. Ein schöner Erfolg zum Abschied und wieder ein paar € mehr für meine Bankroll.

Was diese Woche jetzt noch fehlt sind ein paar Sonnenstrahlen und die dazugehörige Wärme, damit ich mich weiter auf Kalifornien vorbereiten kann. 

In diesem Sinne und mit besten Grüßen bis bald

Ramon

P.s.: Hier noch, natürlich passend zum Thema, etwas Musik von Tina für Euch

220km hin, eine Hand, 220km zurück - Monatsbilanz

Servus Gemeinde,

bevor ich mit meinem allgemeinen Blogupdate beginne, möchte ich an dieser Stelle noch einmal einen Auswanderungsgrund fotografisch darstellen.

Was Ihr auf diesem Foto seht (oder auch nicht) ist der Tegernsee bei 13°C und strömendem Regen am 31. August 2014. Noch Fragen?

Und nun zurück zum eigentlichen Thema. Es scheint so als habe ich beim Poker das gefährliche "One hand-Tag 2-Syndrom". Schon 3 mal hat es mich in diesem Jahr erwischt. Ich war am Donnerstag im Kings, um Tag 1 der DPT (Deutsche Poker Tour) zu spielen und habe mich für Tag 2 qualifiziert. Tag 2 startete am Sonntag und ich bin natürlich wieder ordnungsgemäß 220 Km ins Kings gefahren. Dort angekommen startete das Turnier auch umgehend, ich setze mich hin, bekomme in den ersten Händen nur Mist, habe dann irgendwann nur noch 18 Big Blinds vor mit stehen und schiebe mit 44 in der Hand alles in die Mitte. Der Spieler links neben mir bezahlt, zeigt QQ und somit war ich 15 Minuten nach Turnierbeginn wieder 220 Km auf dem Weg nach Hause. 

Gleiches ist mir in diesem Jahr bereits bei der CAPT Salzburg und dem 550er Turnier im Kings passiert. Sowas ist scheisse!!!

Zum Frustabbau (Quatsch) dann abends natürlich noch in meine Stammspielbank, um mir das im Kings verlorene Buy-In und die Reisekosten wieder rein zu holen. Hat auch soweit ganz gut funktioniert und bis 4 Hände vor Schluss war ich auch sehr deutlich vorne. Dann allerdings kam die Hand, auf die ich schon den ganzen Abend gewartet hatte. Nur der Ausgang war irgendwie anders geplant. Bigstack vs. Bigstack.

Ich sitze mit 77 im SB, 3 Limper, ich complete und der BB (der andere Bigstack) macht ein Raise. Alle folden und ich bezahle. Der Flop kommt 7c 9h 9c, bääähhhhhm, gleich ein mal das Full House gefloppt. Ich checke, mein Gegner (der übrigens hier auch mitliest) checkt ebenfalls. Am Turn die Qc und somit ist ein Flush möglich. Ich setze etwa 75% vom Pot, er bezahlt. Jetzt kommt die letzte Karte auf den Tisch, der Kc. Ich spiele von vorne noch mal 200€ an. Irgendetwas muss er ja getroffen haben. Vielleicht ja AQ oder AK mit dem Ac, das würde mir gut schmecken. Der Spieler "J" greift zu seinen Chips, nimmt aber nicht nur 200€, sondern viel mehr in seine Hand. Was hat er jetzt vor, will er erhöhen???

Er macht´s tatsächlich und setzt 600€. Ich überlege kurz und zahle, habe aber ein komisches Gefühl im Magen. Was soll ich sagen, er dreht seine Karten um und zeigt KK. Er hat also mit der letzten Karte das höhere Full House gemacht und somit die Hand (und auch den großen Pot) gewonnen. So ein Suckout ist ein beschissener Abschluss für einen bis dahin so erfolgreichen Abend. 

Ich bin dann einige Minuten später mit einem sehr guten Gewinn, aber leicht angekratzter Laune vom Tisch aufgestanden. Aktuell überlege ich, ob ich "J" die Leseberechtigung für diesen Blog entziehe und ihn lebenslang sperre. Natürlich nicht!!! ;-)

Alles in allem waren die letzten beiden Monate Juli und August trotz der EPT in Barcelona und den damit verbundenen Kosten recht erfolgreich und so darf es gerne weiter gehen. Mal schauen was der September jetzt so bringt. Ich bin gespannt, denn es wird auf alle Fälle ein sehr interessanter Monat mit vielen Veränderungen. 

Euch alles Gute für die kommende Woche und bis bald

Ramon

Hier auch noch das passende Video zum Thema "Warum nach Kalifornien auswandern" :-D

P.s.: Nur noch 23 Tage, 18 Stunden und 18 Minuten!!! :-)