Donnerstag, 25. Dezember 2014

Frohe Weihnachten

Ja, ich lebe noch und das sogar ziemlich gut. Allerdings erhole ich alter Sack mich gerade immer noch vor der aktionsreichen Woche mit meinem Cousin Ricardo. Mal schauen wann ich die Motivation finde und Euch mit dem zweiten Teil dieser Woche und den dazugehörigen Bildern und Videos versorge. Aktuell genieße ich eher so die weihnachtliche Ruhe und bin recht unmotiviert.
Etwas motivierter bin ich dafür an den Pokertischen und so konnte ich auch diesen Monat nach dem komplett versauten Start in Vegas mit einem Minus von knapp 7.000$ Stand heute doch wieder ins Plus drehen. Mal sehen was die letzten Tage des Jahres so bringen.

Ich bin außerdem gerade am überlegen ob ich nicht neben meiner Golf- nun auch meine Skikarriere wieder starte. Immerhin lebe ich in dem Ort, wo man morgens zum Surfen in den Ozean springen kann, um dann am Nachmittag auf den Brettern die Pisten hinunter zu fahren. Bis zum Big Bear Mountain sind es von mir aus nur knappe 2 Stunden. So ein wenig Abkühlung tut sicher auch mal gut.


Was tut sich sonst so und was habe ich für weitere Pläne für 2015?

Nun, ich werde Anfang Januar auf jeden Fall mal die 10/20$ Tische im Commerce testen. Als ich letzte Woche mal zufällig im Bereich dieser Tische unterwegs war, um mir die Spieler dort anzuschauen, eröffnete gerade ein neuer Tisch mit 5 älteren Herren und der Floorman fragte mich umgehend, ob ich mich nicht dazu gesellen möchte. Ja doch, dass sah zumindest mal wie ein gedeckter Tisch für mich aus, aber da ich schon gespielt hatte und mich gedanklich bereits auf dem Weg nach Hause befand habe ich mir diese Gelegenheit entgehen lassen.
Ebenso werde ich mich mit dem Start meines eigenen Unternehmens beschäftigen und diesbezüglich einiges ins Rollen bringen. Mal schauen wie das so läuft und ob ich meine Ideen wie geplant umsetzen kann. Selbstverständlich werde ich Euch auch diesbezüglich auf dem Laufenden halten.

Nun ist aber erst mal wieder Schluss für heute. Ich wünsche Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise Eurer Liebsten. Ich selber grüße meine Liebsten dann auch auf diesem Wege noch mal. Ich vermisse Euch!


Frohes Fest und bis bald
Ramon

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Zwischenbericht der Action-Woche (Fotos und Videos inside)

Hi everybody,

es folgt ein Bericht der ersten Tage seitdem mein Cousin Ricardo hier in L.A. ist. Während ich hier hart arbeite sollte er eigentlich auf meinem Gästebett liegen und ruhig schlafen. Dem ist aber wohl nicht so, denn wenn ich das richtig höre, dann ist Ricardo gerade mit einer Säge irgendwo im Wald unterwegs. Smiley

Angefangen hat ja alles wie erwartet, Ricardo kam natürlich zu spät. Um 13.10 Uhr Ortszeit sollte der Flieger landen. Tatsächlich aber tat er das erst viel später und nach den üblichen Kontrollen am Flughafen kam er dann doch endlich "schon" um 15.50 Uhr um die Ecke und aus der Gepäckabteilung in den Wartebereich. Ich liebe es zu warten. Vor allem dann, wenn ich hungrig bin, macht mir das Warten gar nichts aus. *grmpf
Sehr viel lief nach der langen Reise am Montag dann nicht mehr. Wir sind in aller Ruhe zu mir gefahren, ich habe ihn in meine Wohnung eingewiesen, wir haben noch einen kleinen Rundgang auf meiner Dachterrasse gemacht und sind zum Abschluss des Tages noch ins benachbarte Restaurant (Mc Donald´s).

Am Dienstag sollte es dann gleich in die Vollen gehen. Ohne Zeit für einen Jetlag und wettertechnisch leider auch ohne himmlische Unterstützung  ging es früh morgens direkt zu den Universal Studios.


Etwas zu früh dort angekommen haben wir uns dann erst mal Universal City inkl. Weihnachtsbaum bei Musik von David Bowie und Bing Crosby angeschaut.


Dann aber sollte die Fahrt auch schon losgehen. Wir starteten auf der unteren Ebene in der "Mumie". Wie langweilig. Wir fuhren gemütlich in eine Höhle, an diversen Geistern und Schätzen vorbei und es schien, als solle der Morgen doch recht ruhig beginnen. Bis dann auf einmal das Licht aus war und die Gondel bei absoluter Dunkelheit von 0 auf gefühlte Lichtgeschwindigkeit beschleunigte. Es war nur noch ein doppeltes "Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh" zu hören. Alles schien außer Kontrolle geraten, denn mit Mopsgeschwindigkeit rasten wir auf eine Mauer zu, um wenige cm davor dann doch urplötzlich zu halten. Puhhh, Glück gehabt. Denkste, denn jetzt ging der Spaß erst richtig los, und zwar rückwärts. Und wieder "Ahhhhhhhhh".
Wir haben es glücklich überlebt. Allerdings nur zu fast 100%, ein paar % Magen machten sich deutlich bei uns beiden bemerkbar und wir entschlossen es jetzt erst mal ruhiger angehen zu lassen, also auf zur nächsten Bahn.
Transformer
Alle paar m geht auf dem Weg zum Wagen ein Bildschirm an und erklärt einem dass man doch lieber umdrehen solle, weil man sich auf dem Weg zu einem Selbstmordkommando befindet. Doch wo andere umdrehen, gehen wir erst recht voran. Wir stiegen also vollen Mutes in den Wagen und nach 5 Minuten mit vollen Hosen wieder aus. Na ja, ganz so schlimm war es nicht, aber mit dem Transformer hatten wir uns nach dem rasanten Start auf jeden Fall gleich das spektakulärste Fahrgeschäft als nächstes rausgesucht. Mit 3D-Brillen ausgestattet befindet man sich direkt im Krieg der Transformers und diese Blechkiste Namens Megatron wird man echt nur schwer los. Letztendlich haben wir es dann aber mit vereinten Kräften geschafft, Megatron zerstört und von Euch völlig unbemerkt die Welt gerettet. Gestattet mir an dieser Stelle eine Frage direkt an Euch.
"Wo wärt Ihr heute wohl ohne uns???"

Direkt danach und wieder ohne Pause für unsere Mägen ging es weiter in den Jurassic Park. Schließlich sind wir echte Kerle und mussten hier alles mitnehmen, was es zu bestaunen gab. Die Floßfahrt verlief auch bis auf den kleinen und den doch recht großen Wasserfall ohne weitere besonderen Vorkommnisse.

Die weiteren Fahrgeschäfte "Simpsons" und "Despicable me" sind übrigens ebenfalls sehr spektakulär und voll mit 3D-Effekten. Auf jeden Fall lohnenswert und man sollte unbedingt immer gut angeschnallt sein.Smiley

Selbstverständlich haben wir auch die 1-stündige-Rundfahrt über das gesamte Gelände mitgenommen. Was man hier alles erfährt kann man selber kaum glauben. So werden z. B. über 90% der Serie CSI Las Vegas in den dortigen Hallen gedreht. Und überhaupt wird dort alles gedreht. 
Während unserer Rundfahrt mussten wir 2x ganz leise sein, weil die Dreharbeiten für 2 amerikanische Serien liefen. Die Rundfahrt selber war allerdings nicht so ganz störungsfrei. So hatten wir z. B. gerade unsere 3D-Brillen aufgesetzt, als King Kong um´s Eck kam. Glücklicherweise kam er um´s Eck, denn von der anderen Seite machte sich gerade ein Dinosaurier an unserem Wagen zu schaffen. Ein heisser Kampf, den der Riesenaffe zum Glück für uns gewonnen hat. 

Etwas weiter fuhren wir dann in einen kleinen unterirdischen Bahnhof. Diese Haltestelle sollte sich allerdings schnell als Grab ohne wiederkehr entpuppen. Kaum an der Haltestelle angekommen kam es zu einem unerwarteten Erdbeben.


Entschuldigt die schlechte Bild- und Tonqualität. Außerdem habe ich mich dann entschlossen das Video zu beenden, um anderen Insassen des Wagens das Leben zu retten.

Und weiter ging die Reise an einem See vorbei, an dem ich einen grausamen Vorfall und einen darauf folgenden Angriff auf unser Leben mit der Kamera aufgenommen habe.


Was auf dem Video leider nicht zu erkennen ist, ist die Tatsache, dass ich den angreifenden 20m Hai gekonnt mit der Fünf-Punkte-Pressur-Herzexplosions-Technik außer Gefecht gesetzt habe.
Als sei es damit noch nicht genug, habe ich kurz darauf den Verdacht geschöpft, als sei schon wieder etwas schlimmes passiert. Wir fuhren gerade am etwas abgelegenen Bates-Motel vorbei, als ich einen Mann sah, wir er vermutlich gerade mit einer Leiche im Arm aus dem Motel kam, um diese dann im Kofferraum seines Autos zu verstecken. 


Da ich mich nicht um alles kümmern kann und die Leiche eh schon tot war (wie das bei Leichen meistens der Fall ist), habe ich meine Beobachtungen der Reiseleiterin weitergegeben. Sollen die sich doch darum kümmern.

Um wieder zurück auf´s Gelände zu kommen, fuhren wir dann noch durch ein Katastrophengebiet. Ganz offensichtlich hatte sich hier vor nicht allzu langer Zeit gerade ein Flugzeugabsturz ereignet.


Heile nach dieser aufregenden Fahrt wieder angekommen sind wir dann noch in den verschiedenen Shows gewesen. Angefangen mit der "Special Effects", dann gleich die "Animal Show" hinterher und zum krönenden Abschluss des Tages dann mitten in "Waterworld". Seht selber.

Das Bühnenbild

Action, Teil 1

Action, Teil 2

Abschließende Befragung mit einigen Darstellern

Das war es dann auch mit dem aufregenden Tag in den Universal Studios. Es gab Mord, Totschlag und wir mussten mehrfach die Welt retten. Ach und irgendwann hatten sich dann auch unsere Mägen wieder beruhigt.

Heute dann ein Tag zur Erholung. Als erstes sind wir zum Griffith Observatorium hoch gefahren, weil man von da oben so einen einmaligen Blick über L.A. hat. Fast so gut wie auf meiner Dachterrasse, nur noch näher am Hollywood-Zeichen. Smiley



Anschließend ging es weiter zu einem Rundgang durch Hollywood und auf den Walk of Fame, bevor wir uns dann langsam in Richtung Meer auf den Weg gemacht haben. Vorher musste ich Ricardo dann allerdings noch mit einem Insidertipp bekannt machen. Wir fuhren nämlich erst noch zum Farmers Market am Faifax/Ecke 3rd Street. Hier gleich um´s Eck wohnen einige Models und viele, die es noch werden möchten. Wie dem auch sei, bei gutem Wetter kommen sie alle so gegen Mittag aus ihren Appartements und begeben sich zu eben genau diesem Farmers Market. Sehen und gesehen werden heißt hier das Motto. Wer heute noch keinen Job für morgen hat, der bekommt ihn evtl. dann heute hier. Leider war das Wetter auch am Mittwoch nicht so berauschend. Aber was heißt eigentlich nicht berauschend. Bei uns waren es 17°C und trocken. Wie ist das Wetter bei Euch gerade so??? Smiley  
Also ging es am Nachmittag zum Strand von Santa Monica und selbstverständlich durfte auch der Rundgang auf den Pier mit dem Freizeitpark nicht fehlen. Dann weiter mit einem ausgiebigen Fußmarsch runter bis zum Ende des Venice Beach mit seinem Freiluftfitnessstudio und den anliegenden Sportplätzen. 
Wieder zu Fuß zurück ging es dann auch noch durch die gesamte Einkaufspassage von Santa Monica. Hätten wir für den heutigen Tag Kilometergeld bekommen, dann hätten wir wahrscheinlich sogar die Geschäfte dort leer kaufen können. Unser Fußmarsch war dann allerdings noch nicht ganz am Ende, denn in Santa Monica gibt es direkt nebeneinander 2 völlig gleiche Parkgaragen und zielstrebig bin ich in die falsche, um dort nach Zahlung meines Parktickets dann 15 Minuten wie ein Irrer durch´s Parkhaus zu laufen, ohne mein Auto zu finden. Das stand ja auch im anderen. 
Irgendwie sind wir letztendlich dann doch noch glücklich, zufrieden und völlig erschöpft zuhause angekommen. Nun ist es mittlerweile 1.30 Uhr morgens/nachts und auch ich werde in wenigen Minuten meine Augen schließen, denn immerhin geht es morgen in aller frühe auf die nächste Reise ins Disneyland. 

Aus diesem Grund findet nun auch keine Rechtschreibprüfung meinerseits mehr statt. Falls von Euch jemand hier einen Fehler findet, dann darf er/sie ihn behalten.


Smiley
Ramon

Sonntag, 14. Dezember 2014

Von Weihnachtsfeiern und den Plänen der Vorweihnachtszeit

Tach Gemeinde,

heute gibt es einen kleinen Einblick in die nächsten Blogeinträge. Morgen kommt mein Cousin zu Besuch und da ist selbstverständlich eine ereignisreiche Woche geplant. Glücklicherweise ist der Kerl zu faul meinen Blog hier zu lesen, also kann ich eigentlich auch gleich den gesamten Wochenplan hier verraten. ;-) Je nach Wetterbericht werden wir sicherlich mal gemütlich am Strand von Santa Monica und Venice Beach herumschlendern. Natürlich werden wir auch das Touristenprogramm mit Fahrt durch Beverly Hills, über den Sunset Blvd., zum Hollywoodzeichen und zum Griffith Observatorium mitnehmen. Ein Tag wird in einem der zahlreichen Outletstores zum Einkaufen verbracht, aber die eigentlichen Highlights der Woche werden ganz sicher die Besuche im Disneyland und in den Universal Studios. Ich hoffe auf viele Fotos und vor allem auch darauf zwischen den Besuchen ausreichend Zeit für einen Blogeintrag zu haben, denn dann brauche ich nicht alles in einen Abschlussbericht packen, sondern kann Euch schon zwischendurch mit Infos und Bildern versorgen.
In der nächsten Woche ist ja dann auch schon Weihnachten und anschließend geht es dann gleich weiter und mit Schwung ins neue Jahr. So den einen oder anderen Pokerabend werde ich bis dahin aber auch noch erleben und davon berichten.


Weihnachtsfeier bei Marly und Nicolai

Gestern war die Weihnachtsfeier von Marly und Nico. Marly ist eine erfolgreiche Immobilienmaklerin hier im Norden von L.A. und dem einen oder anderen vielleicht sogar aus dem TV bekannt. Sie war in der ZDF-Doku Haus und Hof in Hollywood zu sehen und hat dort von ihrem Leben als Immobilienmaklerin und Mutter in L.A. berichtet. Ihr Mann Nico ist u. a. begeisterter Musiker und tritt mit "seinen Jungs" als Band unter dem Namen "Hazelnuss" auf.
Ich habe die beiden kennen gelernt, weil ich mich bei meiner Suche nach der passenden Immobilie an Marly gewand hatte und sie mich auch tatkräftig unterstützt hat. Seitdem sind wir immer mal wieder im Kontakt miteinander und ich war schon gespannt auf die Weihnachtsfeier, von der mir auch schon im Vorfeld berichtet wurde. Jetzt hier aufzuzählen was es dort alles zu essen gab, würden den Rahmen meines Blog sprengen, aber es sei zumindest so viel verraten, ich konnte echt nicht alles probieren, was ich eigentlich probieren wollte, weil ich es doch so gerne esse. Es gab von allem reichlich. Nun, das Essen war aber nicht der ausschlaggebende Grund diese Party zu besuchen. Viel mehr war ich natürlich gespannt auf die anderen Menschen auf dieser Weihnachtsfeier. Und so wurde es dann auch ein sehr interessanter Abend mit vielen spannenden Gesprächen. 
Ein Wissenschaftler, der sich mit Chemie und Mikrobiologie beschäftigt, die Geschichte einer Kosmetikerin, die hier als Make-Up Artist ihren Lebensunterhalt verdient und nebenbei noch den Job als Mutter zweier Kinder ausübt oder auch die Story ihres Mannes, der vor Jahren nur mit einer Kamera bewaffnet nach L.A. gekommen ist, um sich den Gangs im Untergrund anzuschließen, um dann aufregende Fotostorys an verschiedene Zeitschriften zu verkaufen. Echt spannende Geschichten völlig verschiedener Menschen und jeder für sich ein sehr interessanter Mensch. Selbstverständlich gab es im Laufe des Abends dann auch noch gute Livemusik und dazu dann noch einen spontanen Auftritt eines weiblichen Gastes am Mikrofon. Auch das ein voller Erfolg und sehr gut anzuhören.
85% der anwesenden Gäste dürften übrigens aus Deutschland gewesen sein, leben jetzt aber seit vielen Jahren in oder um L.A., so lief die Kommunikation meistens auf deutsch ab. Alles in allem ein sehr gelungener Abend und dafür habe ich meinen Hauptarbeitstag am Pokertisch auch sehr gerne mal sausen lassen. Ich freue mich schon auf die nächsten Treffen und Veranstaltungen mit diesen tollen Menschen. :-)

Kommen wir zum Abschluss des heutigen Tages noch kurz auf das Thema Poker zurück. Nachdem ich in diesen Monat mit einem wahren Horrorstart in Las Vegas begonnen habe, konnte ich die Verluste seit meiner Rückkehr an die Pokertische fast komplett ausgleichen, worüber ich absolut froh und glücklich bin. Auch ist meine Performance am Tisch aktuell sehr gut und auch in Sachen Mindset habe ich wieder etwas dazu gelernt und einen weiteren Schritt nach vorne gemacht. 
Heute geht es noch mal ran an die Tische und dann ist aufgrund meines Besuchers wieder für eine Woche Pause angesagt. Dafür wird halt ne Menge Geld ausgegeben und einiges erlebt. Ihr kennt ja mittlerweile das eine oder andere Motto von mir. Hierzu gehört eben auch "Leben heißt erleben" und dem kommen wir nächste Woche mal wieder nach.

Bis dahin wünsche ich auch Euch allen eine aufregende Woche und freue mich auf gutes Wetter und viele spaßige Tag
Euer Ramon

Dienstag, 9. Dezember 2014

Still alive and on my way back to the tables

Ich lebe noch/wieder und bin auf dem Weg zurück an die Pokertische



Tach Gemeinde,

es geht mir mittlerweile wieder gut und von daher geht es heute zurück an die Pokertische. Außerdem gibt es in diesem Blog ab heute wieder dumme Sprüche und sonstigen Blödsinn.
Vielen Dank an alle da draußen, die mir in den letzten Tagen gute Besserung gewünscht und mir gut zugesprochen haben. Ein ganz besonderer Dank geht an die Mütter mit ihren guten Ratschlägen und Tipps. Genau auf Euch hatte ich gezählt, denn Mütter wissen in solchen Situationen immer was zu tun ist. Vielen lieben Dank Euch allen! :-)

Und nun gilt es dann die Verluste der ersten Tage mit entsprechenden Gewinnen auszugleichen. Das Ganze allerdings ohne Druck und in aller Ruhe, auch wenn ich in diesem Monat tatsächlich nicht mehr so viele Tage zum Spielen habe. Bereits in der nächsten Woche steht schon wieder Besuch auf dem Plan und dann wird für über eine Woche ganz sicher nicht gepokert. Dafür wird viel Blödsinn gemacht und einiges erlebt. Mein Blog wird dann also sicher recht fotolastig werden.
In dieser Woche geht es allerdings erst noch mal ums Pokern und ich werde wie immer berichten.

Das war dann mal meine kurze Statusmeldung zu meiner Gesundheit. Ich melde mich bald wieder und wünsche bis dahin eine gute Zeit
Ramon

Freitag, 5. Dezember 2014

Flucht aus Las Vegas und dem Tod von der Schippe gesprungen

Servus,

wie angekündigt lag aufgrund meiner Las Vegas Reise einige Zeit zwischen dem letzten und dem heutigen Bericht. Ich hoffe Ihr hattet deshalb keine Langeweile, denn hier bin ich wieder. Wenn auch nur kurz, da ich krank bin.


Flucht aus Las Vegas

Ich hatte ja berichtet, dass ich mich in Vegas mit Freunden aus München treffen werde. Nun, getroffen haben wir uns auch, allerdings bin ich hier einem Gedankenfehler zum Opfer gefallen. Wenn Pokerspieler aus Deutschland nach Vegas kommen, dann in erster Linie um Poker zu spielen. Da ich jeden Tag Poker spiele, brauche ich das in Vegas nicht zwangsläufig für mindestens 10 Stunden am Tag. Somit blieb für gemeinsame Unternehmungen leider nicht viel Zeit. Hätte ich auch vorher drauf kommen können, aber nun weiß ich es ja. 
So ganz nebenbei war der Start in den Dezember auch katastrophal. Ich habe mittlerweile das Doppelte von dem verloren, was ich eigentlich pro Monat auf der Habenseite stehen haben will. Was soll´s, viel schlimmer ist das spontane Ende meiner Reise und die Flucht aus Vegas. 
Am Mittwochabend habe ich irgendwann mal wieder alles verloren gehabt und mich dann aber entschlossen, den Abend gemütlich ausklingen zu lassen. Eine gute Zigarre, 2 Gläser Rotwein und relaxen. So weit, so gut. Als ich dann aber später im Zimmer war und nicht schlafen konnte, kam der große Nachdurst. Warum ich die ganze Nacht nicht geschlafen habe, wurde mir übrigens erst am nächsten Tag klar, als ich mir diesen großen runden Himmelskörper am Abend angeschaut habe. Wieso zur Hölle kann ich jeden Monat den Tag vor Vollmond nicht schlafen??? Gibt es da Mittel dagegen? Auf jeden Fall konnte ich nicht schlafen und bekam großen Nachdurst. So bin ich also durch´s Zimmer, um nach Getränken zu suchen. Leider erfolglos, denn einerseits gab es keine Bar und andererseits war der Kühlschrank leer. Was ich nun gemacht habe, war dann wohl der Kardinalsfehler. Ich bin ins Bad, um mir ein Glas mit Leitungswasser zu füllen und im Laufe der Nacht auch zu trinken. 
Irgendwann, so morgens gegen 5 Uhr, als ich völlig entnervt war, da ich nicht schlafen konnte und weil es mir nicht wirklich gut ging, beschloss ich dem Drama ein Ende zu bereiten und die Flucht zu ergreifen. Ich fühlte mich schlecht, konnte nicht schlafen, die Kumpels wollen pokern und die letzten Tage waren pokertechnisch eh eine Katastrophe. Warum soll ich mich da noch einen Tag länger Quälen. Und so habe ich morgens um 7.30 Uhr die Flucht ergriffen und bin nach Hause. Wie richtig diese Entscheidung war, zeigt sich im folgenden Bericht.


Dem Tod von der Schippe gesprungen

Der Weg nach Hause war nicht wirklich schön und einfach. Immerhin war ich seit über 20 Stunden wach und daher recht müde. Hinzu kommt noch die Tatsache, dass ich mich während der Fahrt immer mal wieder recht unwohl gefühlt habe. Kopfschmerzen, Halsweh, Husten, Schnupfen und immer mal wieder machten sich auch meine Nieren bemerkbar. Kein gutes Zeichen, aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht so wild. Glücklich, aber völlig übermüdet angekommen, habe ich mich dann erst mal in mein Bett geworfen, um mir eine Mütze Schlaf zu holen. Leider erfolglos, also entschied ich mich zum Aufputschmittel (Aspirin Complex) zu greifen, um den Tag zu überstehen. Keine schlechte Idee, aber wenn die Wirkung nach lässt, dann fällt man halt doppelt so tief und so lag ich dann gegen 9 Uhr abends mit hohem Fieber, Schüttelfrost und starken Nierenschmerzen im Bett. Von Minute zu Minute spürte ich wie sich mein Akku entlädt und ich immer mehr Energie verlor. Nach ein wenig Rumgegoogele habe ich mich dann noch mal aufraffen können und mich ins Bad geschleppt, um ein heißes Bad zu nehmen. Wenn die halt hier gescheite Badewannen hätten und nicht nur so etwas größere Sitzwannen. Na ja, zu allem Überfluss habe ich beim Aussteigen dann erst noch mein Badezimmer unter Wasser gesetzt, was ich zu diesem Zeitpunkt natürlich total super fand und dann kam beim Versuch aus der Wanne zu steigen noch ein Schwindelanfall hinzu, wodurch ich dann doch auf einmal wieder in der Wanne saß. Wenn´s läuft ...
So gegen 11 Uhr war mein persönlicher Akku dann tatsächlich im knallroten Bereich und meine Lebensenergie betrug noch gefühlte 3-5%. Ich lag im Bett, hatte Schmerzen und schaffte es nicht mal einen Schluck aus der Flasche Wasser zu nehmen, die hier neben mir am Bett stand. Das Einzige, was ich noch bewegen konnte, waren meine Arme. Also griff ich vorsichtshalber mal zum Telefon. Und in der nächsten halben Stunde überlegte ich hin und her, ob ich mich vom Notarzt abholen lasse oder die Nacht noch irgendwie so durchstehe. Ich habe die Nacht so überlebt und nachdem ich mir gerade innerhalb von 20 Minuten ein Toast mit Nutella zwischen die Zähne geschoben habe, geht es mir nun auch schon etwas besser. Gut noch lange nicht, aber die Schmerzen haben nachgelassen und der Akku füllt sich langsam wieder mit Lebensenergie. 
Was mich jetzt natürlich ganz besonders ärgert ist die Tatsache, dass ich die für morgen und die folgenden Tage geplante Reise nach Palm Springs zum Golfen absagen muss, weil ich da so und in dieser Form sicher nicht auflaufen muss. Sch..., aber das werde ich sicher irgendwann nachholen.

Das war es dann für heute. Alles Gute und "Kopf hoch", alles wird gut.
Ramon

Sonntag, 30. November 2014

Abschied aus Los Angeles - von großer Langeweile, schweren Straftaten und der Verrücktheit des Poker - eine Bilanz

Liebe Leserinnen und Leser,

Ihr habt richtig gelesen, ich werde Los Angeles verlassen. Da ich Dinge, die ich mir vor nehme, nicht auf die lange Bank schiebe, geschieht das auch gleich morgen, pünktlich zum 01. Dezember. Auf das warum und wieso werde ich später in diesem Bericht noch genauer eingehen. Zuerst möchte ich Euch aber noch ein Mal von meinen Tagen hier in L.A. und diesem verrückten Kartenspiel erzählen.


Die Verrücktheit des Poker

Vorgestern war mal wieder einer dieser Tage, an denen so Dinge passieren, die man im Leben nicht für möglich hält/gehalten hat. Wir haben gerade einen neuen Tisch eröffnet, die Blinds waren 5/5$ und zu uns gesellte sich ein Asiate, der an diesem Abend offensichtlich Lust auf etwas gamblen hatte.

Die erste Hand des Abends wird ausgeteilt und der Asiate entscheidet sich gleich mal zu einem Raise. Den Plan hat er aber ganz offensichtlich ohne den US-Guy neben mir gemacht, denn von dem bekommt er gleich mal ein Reraise um die Ohren geballert. Sowas lässt sich ein Asiate in Gamblelaune natürlich nicht gefallen und er schiebt alle Chips allin. Das macht auch der Amerikaner und zeigt dazu seine Asse. Wow, in der ersten Hand gleich 2 Spieler allin und der eine hat auch noch Asse. Machen wir es kurz. Der Asiate zeigt 56 in Karo, es kommen 3 Karo auf den Tisch und der Asiate gewinnt mit einem Flush.
Na immerhin hatte er eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 22,87% (habe ich gerade im Kopf ausgerechnet) ;-).

Das wäre jetzt alles nicht so überraschend, wenn es nicht gleich in der nächsten Hand wieder 2 Allins gegeben hätte und natürlich war wieder der Asiate mit am Start. In diesem Fall hat sein Gegner KK.
Das Board kommt 4xx x 4, der Asiate zeigt 44, gewinnt mit seinem Vierling und einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 18,85%.

Es war klar, dass sich jetzt ein echter Experte um diesen Kerl kümmern musste und wer wäre dafür besser geeignet, als SmartDevil. Der Mann, der bis jetzt noch jedes Sushi geschickt mit bloßen Stäbchen erfolgreich zerlegt hat. 
Ich halte also J7 in Herz, der Flop kommt 7 7 3 (die 3 in Herz) und ab geht die wilde Fahrt. Der Asiate spielt an, der nächste Spieler bezahlt, ich raise gleich mal kräftig, der Asiate schiebt allin, der nächste Spieler schiebt allin und ich jetzt natürlich auch. Ich habe immerhin Trips 7 mit einem J als Kicker.

Turn A Herz, River 2 Herz

Haha, jetzt habe ich aus meinen Trips sogar noch einen Flush gemacht. Wer und was soll mich jetzt noch schlagen? 

"Wer weiß es? Buler? Die Klasse?"


Ich zeige meine Hand, der eh unwichtige Spieler schmeißt seine Karten gleich mal weg und was hat nun der Asiate? Er dreht erst die 7 um, das hatte ich fast erwartet. Aber dann zeigt er noch eine 2, hat mit der 2 am River das FullHouse gemacht und schlägt somit meinen Flush. 
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! 
In dieser Hand hatte er 10,91%, um die Hand zu gewinnen.

Kurz danach dann das nächste Allin. Jetzt hatte einer seiner Gegner mal wieder die Asse. Der Asiate hält 96 und das Board kommt JJ8, Turn 7, River 5. Der Asiate macht eine Str8. 20,03%!

Nur so am Rande sei erwähnt, dass die Wahrscheinlichkeit all diese 4 Hände hintereinander zu gewinnen bei 0,00094% liegt. 
Manchmal ist dieses Spiel wirklich verrückt und irgendwie sitzt man dann da rum und denkt sich man sei im völlig falschen Film.


Meine Straftat

Ich glaube ich habe nach kalifornischem Recht gesündigt. Bekanntermaßen kam ja nach dem Thanksgiving am Donnerstag der so genannte Black Friday. An diesem Tag wird irgendwie alles zum halben Preis verkauft und hier in Kalifornien scheint es ein Gesetz zu geben, nachdem man an diesem Tag so viel einkaufen muss, wie man nur tragen kann. Teilweise sind die Angebote wohl auch so gut, dass man das Gefühl bekommt nach dem Einkauf noch Geld raus zu bekommen. Vor allem muss man am Black Friday auch Sachen kaufen, die man so überhaupt gar nicht braucht.
All diesem Einkaufswahn habe ich mich verweigert - ehrlich! Ich wollte ja - wirklich, aber auf dem Weg zum Outlet, welches genau neben dem Casino liegt, gab es einen meilenlangen Stau. Komischerweise an genau den Ausfahrten, die zum Outlet führen. Auch mein Gedanke sich von hinten über die Zufahrt zum Casino ans Outlet heranzuschleichen war aussichtslos. Ganz zum Schluss habe ich dann sogar die Öffnungszeiten nachgeschaut, um eine Stunde vor Schluss des Black Friday noch auf´s Gelände zu kommen. Haha, nette Idee, nur leider komplett zum Scheitern verurteilt. Selbst, als ich bereits 35 Minuten nach Ladenschluss über den Highway am Outlet vorbeigefahren bin, waren die Abfahrtstraßen noch komplett voll mit komplett Verrückten. Also habe ich an diesem Tag tatsächlich nichts eingekauft. Nicht mal online. Ich bitte an dieser Stelle darum keine sachdienlichen Hinweise an die Polizei hier oder den Bundesstaat Kalifornien weiterzugeben. Ich gelobe Besserung.


Die große Langeweile

Wann kommt denn endlich die große Action? Ich bin doch nicht nur zum Spaß hier. Seit mittlerweile über 8 Wochen warte ich jetzt, aber es passiert einfach nicht. Bei der Frage nach dem "wohin" hatte ich mich bewusst gegen Las Vegas entschieden. In Vegas gibt es doch irgendwie nur Vegas. Auch gegen Miami habe ich mich bewusst entschieden. Ich will kein schwüles, heißes Wetter und zudem habe ich keinen Bock darauf meine Bude mehrfach im Jahr zu verrammeln, weil draußen vor der Tür ein Tornado oder ein Hurrikan sein Unwesen treibt. Ich will Erdbeben. Aber irgendwie passiert hier seit Wochen nichts und so müsste ich eigentlich noch weiter warten, aber dazu kommt es ja nun nicht mehr.


Abschied aus Los Angeles

Nun ist es dann so weit. Morgen werden meine Sachen gepackt und dann verschwinde ich aus Los Angeles. Die letzten 8 Wochen waren zwar echt toll, aber nun wird es Zeit die Koffer zu packen. Ich hatte in den letzten beiden Wochen immer wieder auch Kontakt zu 2 befreundeten Spielern aus München. Wir haben uns geschrieben und hatten letzte Woche dann auch ein abschließendes und klärendes Gespräch. Ich werde mich am morgigen Montag mit den beiden treffen, denn sie kommen sogar extra aus Deutschland in die USA geflogen. Wir werden uns allerdings nicht hier treffen, sondern ich komme ihnen sozusagen etwas entgegen. Also geht es morgen mit der kleinen Reisetasche

auf nach Las Vegaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas

Genau! Morgen geht es ab nach Las Vegas, um dort 2 Freunde aus München zu treffen und natürlich kehre ich anschließend wieder nach L.A. zurück. Ich werde doch diesen Ort hier nicht allen ernstes verlassen. Zumindest nicht in den nächsten Jahren. Inwiefern ich nächste Woche live aus Vegas berichten kann, ist natürlich noch nicht ganz klar und liegt einfach daran, dass ich nicht weiß wie viel Zeit ich zwischen Poker und Party noch so haben werde. Wahrscheinlich werden wir eine geile Party haben, viele Frauen einladen, Fernseher aus dem Fenster werfen und die komplette Suite des ARIA mal so richtig verwüsten. Ok, vielleicht spielen wir auch einfach nur Poker. Ihr werdet es auf jeden Fall erfahren.


Nach diesem, zumindest für mich, großen Spaß nun zurück zur nüchternen Bilanz des Monates November. Ich hatte ja angekündigt meine Kosten zu notieren entsprechend darzulegen. Hier also die Übersicht, bei der lediglich noch der heutige Pokertag fehlt. Der findet allerdings gleich erst statt.

Was mir nicht so gefällt ist die Tatsache, dass meine Kosten auf über 3.500$/Monat angestiegen sind, denn eigentlich war das meine magische Obergrenze. Wenn ich mir das Ganze dann aber genauer betrachte, dann finde ich doch einige $$, die ich problemlos einsparen könnte, wenn ich das denn mal muss. Bei meinen Einnahmen durch den besten Pokermonat meiner bisherigen Karriere sehe ich dazu allerdings aktuell keine notwendige Veranlassung. Viel wichtiger ist für mich, dass ich nicht, wie ursprünglich gedacht, alle 2 Wochen mal außerhalb meiner Pokerwelt unterwegs bin, sondern genau das mittlerweile mindestens 2x pro Woche mache, weil ich hier so viele interessante Menschen kennen lerne und ständig neue Kontakte knüpfe. 

Somit bleibt nach 2 Monaten Los Angeles also nur das folgende Fazit als logische Konsequenz meiner Erlebnisse: Es geht mir saugut, alles läuft besser als geplant, ich bin überglücklich und froh diesen Schritt gemacht zu haben. 

Have a nice day, einen frohen ersten Advent, alles Gute und bis bald
Euer Ramon

Freitag, 28. November 2014

Poker, Poker, Poker und happy Thanksgiving

Gestattet mir heute zu Beginn meines Berichtes bitte erst einen kleinen Gefühlsausbruch. Ich bin doch sonst immer so zurückhaltend.
Ahhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh! Smiley
Vielen Dank, jetzt sollte es wieder gehen.

Widmen wir uns vor den ganzen Pokerhänden aber kurz noch den angenehmen Dingen des Tages. 

Happy Thanksgiving an alle da draußen 

Heute wird gefeiert, alle sind glücklich, wildfremde Menschen begrüßen sich auf den Straßen und wieder andere liegen sich in den Armen. Falls jemand von Euch noch mehr über das Fest und seine Hintergründe erfahren will >>> Thanksgiving.

Darf ich dann jetzt endlich Poker? Ok, also ich bin dankbar für mein Brot, meinen Kaffee, mein Nutella und vor allem auch das Nesquik. Darf ich jetzt? Ich mache einfach.
Ich beginne mit dem Helden an unserem Tisch, also mit mir. Ich halte 56, 4 Spieler sind in der Hand und es kommt der

Flop J 8 6, 2x Pik, die beiden Spieler vor mir checken, ich ebenfalls und der Spieler hinter mir auch

Turn 4 Pik, Flush möglich, die beiden Spieler vor mir checken wieder, ich spiele 15 in der 17$ Pot an (ohne Pik in der Hand) und bekomme ein Raise vom Spieler hinter mir auf 35. Der Spieler vor mir bezahlt und ich ebenfalls.

River 2 Karo, 2x check und der Spieler hinter mir spielt 65$. Der Spieler vor mir foldet und ich snapcalle. Der Spieler hinter mir wirft seine Hand ungesehen weg und ich gewinne. Was für ein völlig missplayter Bluffversuch. Tze ...
Da war noch alles gut und ich war von 500 mittlerweile auf über 1.600$ hoch.


Und nu geht´s los. Ich zahle ein raise auf 25 als dritter Spieler mit 78. Hinter mir geht dann urplötzlich der Smallstack am Tisch mit 140$ allin. 3 weitere Spieler zahlen und nun sitze ich da auf einmal mit nem Fragezeichen im Gesicht. Was soll das? Noch 115$, um einen Pot von dann 700$ auszuspielen. Das ist durchaus knapp, aber mit diesen Verrückten am Tisch kann das auch profitabel sein.

Flop J 7 6, Spieler 1 war schon allin, Spieler 2 geht jetzt allin mit 205$, Spieler 3 ebenfalls mit 195$ und auch Spieler 4 schiebt all seine 210$ in die Mitte. WTF! Wo bin ich da denn gelandet und wie komme ich überhaupt hier hin? Also gut, ich muss 210$ riskieren, um über 1.300$ zu gewinnen und habe mit der 7 immerhin einen Treffer. Ich rechne kurz und zahle dann.

Turn 5, Hoffnung für mich, Str8draw.

River J, womit ich dann wohl raus bin. Nun aber drehen die Spieler alle ihre Karten um. Spieler 1 zeigt 66 und gewinnt mit seinem Full House den Main Pot. Spieler 2 dreht KK um und denkt er habe den Side Pot gewonnen. Dann aber kommt Spieler 3, dreht AJ um und denkt nun, dass er den Pot mit seinen Trips gewonnen habe. Jetzt aber kommt Spieler 4 ums Eck, zeigt 84 (in Worten ACHT VIER), hat den Gutshot am Turn zur Str8 gewonnen und somit auch den Side Pot. Oh mein Gott!!!


Kurz darauf mache ich ein Squeezeplay mit KK, bekomme ein Allin von QQ und gewinne einen großen Pot. Wieder alles gut. Direkt danach gebe ich dann aber QQ auf einem 7 9 T Board nach Bet und großem Raise gegen 5 Spieler auf. Mein Gegenüber zeigt einen Bluff. Da hat er sich meine 25$ hart verdient. ;-)


Und Action! Ich reraise mit AJs, bekomme ein Allin von einem Spieler mit knapp 50BB, bezahle, er zeigt TT und macht Quads. Na endlich mal wieder nen Coinflip verloren. Aber sicher nicht der letzte für heute.


Kurz darauf schiebe ich am Flop mit meinem Nutflushdraw inkl. Gutshot allin, bekomme einen Call vom gefloppten 2Pair und bin meinen nächsten Stack los.

Jetzt aber mal wieder ein Coinflip. Es geht preflop allin mit AKs, mein Gegenüber hat JJ, ich treffe nichts und mittlerweile muss ich dann, nachdem ich ja bereits mit über 1.000$ im plus war, wieder nachladen.


Aber es war ja noch nicht Schluß. Ein paar Hände später sitze ich mit J7s im BB, der Flop kommt

J 7 2, 2x Kreuz, ich entscheide mit zu einer hohen Bet, bekomme den Call

Turn 2 und jetzt mag ich dann nicht weiter erzählen. Natürlich hält mein Gegner eine 2. Oh man!


Kurz danach raise ich mit KJ auf einem 6 7 T Board mit meinem Flushdraw, mein Gegenüber schiebt allin, ich bezahle.

Turn Blank, River 5, mein Gegenüber zeigt mit 45 den Str8draw und hat am River sein Pair getroffen. Ja ne, is klar. Was zur Hölle geht denn hier bitte für ein Film???


Dann kann ich tatsächlich nach einem weiteren Reload meinerseits mal wieder eine Hand gewinnen. In diesem Fall raise ich KK, bekomme ein Limpreraise von UTG, schiebe allin und er bezahlt mit TT. Warum auch immer er das macht? Wieder hoch auf über 700$ und somit Break even.
Aber der Abend war ja noch nicht vorbei.


Bei nächsten Mal geht das Geld mit 9T auf einem 5 8 J Board (Rainbow) in die Mitte, weil ich bei 4 Spielern in der Hand mit meinem Str8draw super Odds bekomme. Der Spieler mit AA verliert diese Hand, der Spieler mit KJ ebenfalls und auch ich gehe natürlich leer aus, da auf dem Turn die 6 kommt und der Spieler, der am Flop den ALARM veranstaltet hat, mit 74 (in Worten SIEBEN VIER) seinen Gutshot trifft. Hilfe, Mama, holt mich hier raus! Verzweifelung pur steht mir mittlerweile ins Gesicht geschrieben. Das war dann mittlerweile auch der vierte Gutshot, den der Spieler neben mir gezeigt UND getroffen hat.


Einen hab ich noch! Ich fülle im SB ein Raise auf 20 mit K5s auf, wir sind 4 Spieler und es kommt der

Flop K 5 8, Spieler 2 spielt 45 an, Spieler 3 schiebt 250$ allin, ich bezahle natürlich, Spieler 4 foldet und Spieler 1 zeigt KJ und foldet.

Turn 6, River 6, Spieler 3 zeigt KJ und gewinnt. Sick!


Nun der Grund warum heute Thanksgiving ist und auch ich einen Grund zum Feiern habe. Ich konnte den Tag bzw. die Nacht mit einem Plus von schier unglaublichen 43$ beenden. Damit habe ich nunmehr eine Serie von tatsächlich unglaublichen 10 Sessions in Folge mit einem Plus beendet.


Zum Abschluss meines heutigen Blogeintrages möchte ich eines hier noch einmal sehr deutlich mit wenigen Worten zum Ausdruck bringen, auch wenn das vielleicht nicht immer so scheint

Ich bin dankbar! Smiley


Und damit ist auch für heute alles gesagt. LG - Life´s good
Ramon

p.s.: HALT! Ich hatte tatsächlich vergessen Euch das Ergebnis vom Main Event der L.A. Poker Open mitzuteilen. Insgesamt sind 75 Spieler in Tag 2 gestartet, 54 kamen in die Geldränge und ich bin als 47ter für 3.130$ ausgeschieden. Anfangs habe ich mich aggressiv und viel gepushed, weil hinter mir auch 2 Smallstacks saßen, aber dann kamen hintereinander leider 2 verlorene ... Na was wohl? ... Coinflips (33 < AK und AK < 44), die mein frühes Aus bedeuteten.
Insgesamt aber sicher eine prächtige Bilanz. 5 Turniere, 4 x Geld verdient, 3 x ITM, 2 x am Finaltisch und eines sogar gewonnen. :-)

Dienstag, 25. November 2014

Verzweifelung pur - Was tun, wenn keiner mein Geld will???

Meine lieben Leserinnen und Leser,

heute schreibt ein fast schon komplett am Boden zerstörter und völlig verzweifelter SmartDevil zu Euch. Was soll ich nur tun, denn kein Mensch hier will mein Geld?

Fangen wir mal mit der Krankenversicherung an. Wie Ihr wisst habe ich mich ordnungsgemäß krankenversichert und das, weil ich ja ohne Arbeitgeber und ohne Einkommen bin, kostenlos. Jetzt habe ich aber doch versehentlich einiges Geld in verschiedenen Turnieren gewonnen und bin dadurch über die Einkommensgrenze für kostenlos Krankenversicherte gestiegen. Also rufe ich den Support an, um einerseits zu fragen, was nun zu tun ist und andererseits meine Adressänderung durchzugeben. Das Ergebnis war erschütternd. 
Der Support darf leider nur einfache Aufgaben erledigen und deshalb konnten sie mir, nach 12 Min. Wartezeit bis zum Telefonat und 16 Minuten warten während des Telefonates auf eine Antwort zu meiner Frage, nicht weiterhelfen. Auch die Adressänderung ist für den Support nicht machbar. Ich solle doch die Hotline anrufen und mich dort entsprechend weiter verbinden lassen. Genau das hatte ich übrigens während meiner beiden Wartezeiten schon zweimal versucht. Ohne Erfolg, weil ich bei diesem automatischen Computer mit den fünfunddrölfzig verschiedenen Auswahlmöglichkeiten mittendrin immer wieder gescheitert bzw. nie zur richtigen Stelle gelangt bin. Ich könnt schreien!

Neben der kostenlosen Krankenversicherung ist auch meine Autofinanzierung immer noch kostenlos (siehe monatliche Kostenaufstellung). Ich habe in den letzten Wochen zweimal bei meinem Autohändler angerufen bzw. anrufen lassen, um herauszufinden, wer meine finanzierende Bank ist. Den hartnäckigen Gerüchten zufolge ist das Wells Fargo. Zufälligerweise haben wir genau hier in unserem Gebäude eine Wells Fargo Filiale und da ich immer noch keine Rechnung oder Aufforderung zur Zahlung einer Rate bekommen habe, bin ich dann letzte Woche mal zu denen rein. Leider konnten die mit mir so rein gar nichts anfangen. Name unbekannt, Telefonnummer unbekannt, Sozialversicherungsnummer unbekannt. 
Aus diesem Grund hat die freundliche Mitarbeiterin von WF dann auch selber bei meinem Autodealer angerufen. Immerhin hat sie dann den angeblichen Ansprechpartner bei WF bekommen, dieser war und ist seitdem nur leider nicht erreichbar. Als ich es gestern mal wieder über die Servicenummer für Autokredite versucht habe, konnte die Dame am Telefon mich leider auch nicht in ihrem System finden. 
Vielleicht existiere ich gar nicht und das alles hier ist tatsächlich nur ein Traum. Wo ich dann wohl eines Tages aufwache?

Ich könnte jetzt mal wieder was zum Thema "Möbel" berichten. Soll ich?
Es ist echt nicht zum Aushalten. Man bestellt Möbel, die Bestellung wird bestätigt und 3-5 Tage später kommt wieder die Nachricht, dass die Möbel leider nicht mehr zu haben sind. Na immerhin kann ich jetzt den Schrank für meinen Fernseher bekommen. Bringt mir nur leider nichts, da es den dazugehörigen Couchtisch nicht mehr gibt UND ICH WILL GEFÄLLIGST DASS BEIDES ZUSAMMEN PASST!!! Ja ist das denn so schwer??? ZEFIX!!! Smiley 
Scheinbar schon und ich werde dann mal weiter suchen (müssen).

Was tut sich sonst noch? Nicht wirklich viel. Ich bin persönlich aufgrund des guten Monats recht gechillt und freue mich auf einen komplett durchgeplanten Dezember. In der ersten Dezemberwoche werde ich mich wahrscheinlich in Las Vegas herumtreiben. In der zweiten Woche bin ich dann zum Golfen für einige Tage nach Palm Springs eingeladen und in der Woche vor Weihnachten bekomme ich Besuch, da wird es dann richtig lustig. Smiley

Hatte ich an dieser Stelle schon erwähnt dass es mir saugut geht? Auch heute werden es wieder 28°C und in wenigen Minuten begebe ich mich auf die Dachterrasse. Und genau aus diesem Grund ist alles andere eh völlig egal. Übrigens nehme ich selbstverständlich meinen Laptop mit hoch, um vom Pool aus das Bayernspiel sehen zu können. Wer möchte, der darf in seinen Kommentaren zu diesem Bericht sehr gerne auch seinen Neid zum Ausdruck bringen!  Smiley

Das war es dann mal wieder für heute. Ich wünsche Euch noch eine angenehme Woche und verbleibe mit sonnigen Grüßen aus L.A.
Ramon


Samstag, 22. November 2014

Ich lebe noch und meine Wohnung füllt sich langsam ...

... allerdings leider nicht mit Trophäen.


Tach Gemeinde,

anbei mein Kurzbericht zu den letzten Tagen.
Montag war wie immer mein freier Tag und so war neben etwas Sport und einigen Golfschwüngen abends noch Weggehen und Leute treffen angesagt. Hierbei habe ich nicht nur ein paar interessante Menschen kennen gelernt, sondern musste zu meiner positiven Verwunderung feststellen, dass sich auch meine Performance beim Tischtennis noch durchaus sehen lassen kann.
Von Dienstag bis Donnerstag war dann Pokerbesuch angesagt und ich durfte neben meinen normalen Pokersessions auch noch die beiden größten Casinos hier in L.A. vorstellen. Nebenbei verlief das Pokern auch noch recht erfolgreich und ich konnte neben den Gewinnen beim Cashgame auch noch das Ticket für das 500.000$ Mainevent gewinnen. So is recht. Vom Mainevent komme ich gerade. Das lief leider irgendwie nicht wirklich toll, allerdings konnte ich mich mit noch 57.500 Chips in Tag 2 am Sonntag retten. Da wird´s es dann allerdings etwas eng, denn die Blinds starten mit 2000/4000/500 und somit ist schnelles Aufdoppeln gefordert. Ich werde selbstverständlich berichten.

Und dann war da ja noch die schier unendliche Geschichte mit meinen Möbeln. Wie in der Überschrift bereits angekündigt, füllt sich meine Wohnung nun aber doch langsam. Am Mittwochabend sind endlich die neuen Seitenteile für mein Bett gekommen, welches nun auch bereits aufgebaut ist und auf dem ich gerade liege und tippe. Außerdem kam dann heute tatsächlich auch noch mein Sofa. Ich kann´s immer noch kaum glauben.
Morgen früh werde ich mich dann mal wieder Tisch und TV-Stand kümmern. Vor einige Tagen zum wiederholten Male bestellt, ist natürlich nur der TV-Stand zu haben und ich soll doch bitte einen anderen Tisch bestellen. Das geht aber nicht, weil doch der Tisch zum TV-Stand passt und daher will ich nur beides zusammen, sonst will ich nix von beiden. Also wieder googeln und schauen ob ich den Tisch woanders her bekomme. Auch dieses Kapital wird eines Tages ein gutes Ende finden. Ich werde die Hoffnung nicht aufgeben.

Das war´s dann auch schon für heute. Ich wünsche Euch allen ein gutes Wochenende und schließe jetzt (2.12 Uhr Ortszeit L.A.) meine Augen.
Ramon

Montag, 17. November 2014

Unglückliche 2:1 Niederlage

Da ist sie wieder, die Varianz. Und um es gleich vorweg zu nehmen, ich habe das Turnier nicht gewonnen, sondern einen sehr guten 8ten Platz belegt. Obwohl ich durchaus enttäuscht bin, so muss man nüchtern betrachtet festhalten, dass ich in den letzten 7 Tagen über 25.000$ durch Turniercashes gewonnen habe und sich der November als bester Monat meiner bisherigen Pokerkarriere abzeichnet. 

Was hat das jetzt alles mit der Varianz zu tun und wieso unglückliche Niederlage?

Es ist so. Ich habe in den ersten Stunden des Tages Poker von einem völlig anderen Stern gespielt. Irgendwie war ich ca. 30 Minuten nach Fortsetzung des Turnieres in Sphären unterwegs, die ich selber bis heute noch nicht kannte. Ich habe Dinge wahr genommen, die ich sonst nicht unbedingt sehe und meine Gegner an die Wand gespielt, wie ich gerade Lust dazu hatte. Einfach irre. Dann aber wurden bei noch verbliebenen 27 Spielern die Plätze neu ausgelost und urplötzlich war alles wie abgerissen. Ich mache ein Raise, bekomme ein Reraise und muss wegschmeißen. Kurze Zeit später mache ich wieder ein Raise, bekomme wieder ein Reraise und muss wieder wegschmeißen. Das Ganze 6 oder 7 Mal und mein Chipstapel schrumpfte gewaltig. Irgendwie konnte ich mich aber dennoch im Turnier halten. Ich habe einfach die Ruhe bewart und diszipliniert weiter gespielt.

Als wir nur noch 12 Spieler sind kam dann der 1:0 Gegentreffer. Mein Gegner schiebt am BU sitzend seine Chips in die Mitte, ich halte AQ und bezahle. Er zeigt Q9 und somit verbleiben ihm noch 3 Outs. Es kommt eine 9, aber auch eine Q, aber halt auch eine zweite 9 und er gewinnt. Hmmm!

Kurz darauf der Ausgleich zum 1:1. Ich schiebe mit A9 allin, bekomme einen Call von JJ und habe meinerseits noch 3 Outs. Jetzt rettet mich das A am River.

Der Todesstoß kam, als wir nur noch 8 Spieler im Turnier waren. Der Spieler am BU schiebt all seine Chips in die Mitte, ich halte im BB sitzend KK und bezahle selbstverständlich. Er zeigt AQ und schon lag da auch das A im Flop. 2:1 gegen mich und ich war runter auf nur noch 630.000 Chips.

2 Hände später sitze ich am BU und schiebe mit AQ meine Chips in die Mitte. Mein Gegner im BB bezahlt und dreht AK um. Leider treffe ich meinen 3-Outer dieses Mal nicht und somit musste ich mich mit Platz 8 und 8.120$ zufrieden geben. 
Wenn man bedenkt, dass der Erstplazierte über 60.000$ mit nach Hause schleppt, dann ist dieses Aus durchaus ärgerlich. Wie eigentlich jedes Aus bei einem Pokerturnier.

Ich lege mich dann jetzt mal hin, schlafe ne Runde und Euch noch einen guten Start in die neue Woche.
Ramon

Sonntag, 16. November 2014

Die zwei Gesichter der V und eine wichtige Ankündigung

Seid gegrüßt!
Nachdem es heute auch wieder um´s Thema Poker geht, habe ich mich entschlossen das Thema auch für Nicht-Pokerspieler etwas verständlicher zu machen, indem ich die Fachbegriffe einfach mit den dazugehörigen Erklärungen verlinke. Mal schauen ob das klappt!


Die zwei Gesichter der V.

Selten zuvor habe ich innerhalb eines so kurzen Zeitraumes die zwei Gesichter der Varianz so extrem zu spüren bekommen, wie in den letzten 7 - 10 Tagen. Beim Cashgame durchlebe ich eine heiße Zeit im Fegefeuer während ich bei den Turnieren fast ausschließlich im siebten Himmel schwebe.
Letzten Sonntag beim Turnier lief alles wie von selber. Ich habe einerseits eine starke Performance gezeigt, andererseits aber auch großes Glück gehabt, als ich z. B. mit KQ gegen AK und AA ein Allin gewinne. Mittwoch beim Satellite schien sich das Blatt dann kurzzeitig zu wenden, als ich mit meiner ersten gespielten Hand ausgeschieden bin und mich wieder neu für 75$ einkaufen musste. Mit der zweiten gespielten Hand dann wieder alles verloren, aber mit den dritten 75$ hat es dann halt doch geklappt. Ich habe ein Turnierticket im Wert von 570$ gewonnen und dafür insgesamt 225$ gezahlt.

Am Donnerstag dann die andere Seite der Varianz. Ich habe Cashgame gespielt und was am Anfang noch super aussah, drehte sich dann auf grausame Art und Weise gegen mich. Mit 500$ an den Tisch gekommen, hatte ich nach knapp 3 Stunden mittlerweile 1.400$ vor mir stehen, um genau 2 Hände später keinen Cent mehr vor mir zu haben. Was war passiert?
Ich sitze im Big Blind, halte A9 (beide Karo), es kommt ein Raise auf 25, 3 Spieler bezahlen und ich ebenfalls. 

Der Flop kommt 2 Karo, 4 Karo, 9 Pik

Wow, hätte ich mir einen Flop wünschen können, dann wäre genau dieser sicher in der engeren Auswahl gewesen. Ich halte Top Pair, habe mit dem A den Top Kicker und zudem noch den Nuts -Flushdraw. Sehr nice! Ich setze gleich mal "nur" 30$, weil ich entweder viele Spieler in der Hand behalten will oder andererseits sich dann vielleicht jemand genötigt fühlt noch mal zu erhöhen. 
Tatsächlich schiebt der Spieler neben mir auch gleich seine letzten 120$ allin, ein weiterer bezahlt und alle anderen folden ihre Karten. Ich bin wieder dran und entschließe mich selber Allin zu schieben, um den zweiten Spieler, der das Allin des ersten bezahlt hat, zu vertreiben. Der hat allerdings noch 650$ vor sich liegen und bezahlt zu meiner Verwunderung. Während ich A9 zeige, dreht er 22 um und hat am Flop sein Set getroffen. Mir bleiben am Turn und River nur noch wenige Outs, von denen allerdings keines kommt und schon sind knapp 700$ weg.

Ein Unglück kommt ja bekanntlich selten alleine und so bezahle ich in der nächsten Hand mit T9 im Small Blind ein Raise auf 25, welches bereits 2 Spieler vor mir bezahlt haben.

Der Flop kommt 8 9 J

Auch das wieder ein durchaus angenehmer Flop für mich. Dieses Mal habe ich das mittlere Paar getroffen und zudem noch den Open Ended Straight Draw. Ich checke und Spieler 2 spielt 85$ an. Die anderen Spieler folden, ich entscheide mich die Hand gleich zu gewinnen und raise auf 185$. Zu meiner Verwunderung schiebt der Gegner Allin und nun schiebe auch ich meine Chips wieder in die Mitte. Ich zeige meine Hand und der Gegner zeigt seine. Er hat J9, also Top 2 Pair getroffen und nimmt mir damit einige meiner einkalkulierten Outs. Wieder treffe ich auf Turn und River nichts und somit sind mir in 2 Händen insgesamt 1.400$ abhanden gekommen. 3 Stunden Arbeit in 3 Minuten zerstört.

Und weiter ging die Talfahrt. Wir hatte einen Fisch am Tisch, weshalb ich umgehend nachgeladen und wieder auf 500$ aufgefüllt habe. Nun hatte dieser Fisch aber eine sehr unangenehme Angewohnheit. Er neigte stark dazu seine Hände gegen mich zu gewinnen und "mein Geld" dann gleich an alle anderen zu verteilen. 
Der Fisch raised also mal wieder, hat allerdings nur noch knapp 200$ vor sich stehen. 2 Spieler bezahlen das Raise, ich habe AQ und entscheide mich zum Reraise, um alleine gegen den Fisch in den Kampf zu ziehen. Der Fisch schiebt all sein Geld in die Mitte, ich zahle, er zeigt JJ und die Chancen stehen ca. 50/50. 
Der Flop bringt eine Q für mich, aber auch einen J für ihn und ich verliere die Hand.

5 Min. später die gleiche Situation. Allerdings hatte der Fisch das von mir gewonnene Geld bereits wieder verteilt und wieder nur knapp 200$ vor sich. Der Fisch raised, ich halte JJ und reraise, er schiebt Allin und ich zahle. Jetzt hat er AQ in der Hnd und wieder stehen die Chancen knapp 50/50. Im Flop eine Q und am River noch eine Q. Er gewinnt wieder.

Also gleich wieder den Chipservice zum Tisch gerufen, damit der mir wieder Chips bringt. Jetzt wird es mir nämlich langsam zu bunt und ich will mein Geld zurück. Und was dann? Es passiert das, was passieren musste. Als der Chipservice gerade mit meinen neuen Chips um die Ecke kommt, schiebt der Fisch wieder sein (mein) Geld in die Mitte. Jetzt allerdings nicht gegen mich, sondern gegen einen anderen Spieler. Der Fisch verliert alles und gerade, als ich meine neuen Chips bekomme, steht der Fisch vom Tisch auf und geht. Ich habe mich dann noch bei den anderen Spielern beschwert, warum sie denn dem Fisch immer mein Geld abnehmen. Irgendwie fanden die das aber wohl amüsant und lachten nur. Letztendlich konnte ich dann doch noch ein paar kleinere Hände gewinnen, um zum Schluss mit einem Minus von 604$ den Heimweg anzutreten. Schadensbegrenzung sozusagen.


Wichtige Ankündigung

Womit wir uns nun dann wieder der anderen und bei weitem angenehmeren Seite der Varianz zuwenden. Gestern war Tag 1B des mit 250.000$ garantiertem Preisgeld angesetzten Turnieres und Bemerkenswertes spielt sich ab. Einerseits meine ich damit meine sehr solide und vor allem stabile Performance an den Tischen andererseits aber auch die Tatsache, dass ich die Karten auf dem Board treffe, wie selten zuvor. Getoppt wird all das dann allerdings noch von den Dingen, die abseits des Pokertisches gerade um mich herum passieren. Wildfremde Menschen sprechen mich an, gratulieren mir, wünschen mir Glück, sagen voraus dass ich das Turnier gewinne und/oder wetten bereits auf mich. Bekloppt! 
Ich gewinne eine Hand und 2 Min. später steht der Turnierdirektor in der Pause neben mir und meint, dass er fest davon überzeugt ist bereits die nächste Trophähe für mich bestellen zu können. Andere kommen in Pausen zu mir und berichten wie sie mich beobachtet hätten. Die Art und Weise wie ich spielen würde und der dazugehörige Lauf, den ich in den Turnieren aktuell ohne Zweifel habe, seien ein klares Indiz dafür, dass ich auch dieses Turnier gewinnen würde. Und was soll ich jetzt dazu sagen? 
Aktuell kommen tatsächlich viele Dinge zusammen und ich fühle mich somit geradezu genötigt, hiermit den nächsten Turniersieg für Sonntag anzukündigen. 
Nur um Missverständnisse zu vermeiden. Ich habe noch all meine Sinne beisammen und meine Füße haben auch noch sehr festen Bodenkontakt, aber es läuft und ich setze diese positive Energie bestmöglich für mich um.

Hier einige Hände aus dem Turnier:
Ich raise QQ aus mittlerer Position, mein Lieblingsfeind sitzt im BB und bezahlt. Genau dieser ältere Herr war es, der an mich in den ersten 90 Minuten des Turniers gleich mehrere Suckouts verteilt hatte. 

Der Flop kommt Q 6 3, 2 Karo

Er checkt zu mir und ich spiele bewusst klein an. Er wird das als Schwäche interpretieren und sicher zahlen. Er zahlt.

Turn 3

Eine Traumkarte für mich, denn sollte er wirklich 2 Karo in der Hand halten, dann hat er schon jetzt keine Chance mehr diese Hand zu gewinnen. Erwartungsgemäß macht er jetzt von vorne eine Donkbet. Deshalb von mir erwartet, weil ich das schon häufiger bei ihm beobachtet hatte. Ich raise ihn. Sollte er einen Flushdraw haben, dann wird er bezahlen. Sollte er eine 3 haben, dann auch und sowieso habe ich bei diesem Spieler das Gefühl, dass er mir gar nichts glaubt. Er zahlt.

River K Karo

Er checkt zu mir, ein schlechtes Zeichen. Mit dem Flush hätte er das sicher nicht gemacht und sollte er die 3 haben, dann gefällt ihm das Karo auf dem River sicher nicht. Ich spiele nochmals an, er zahlt und zeigt QT. Ich gewinne.


Kurze Zeit später bekomme ich im BB sitzend A9s und entscheide mich zu einem Reraise, als ein aktiver Spieler vom BU mit einem Open Raise daher kommt. Er zahlt "nur"!

Flop 999 WHAT??? Ich halte A9 und dann kommt 999. Nice!

Sebstverständlich spiele ich gleich an. Der Spieler am BU zahlt.

Turn Q

Ich spiele wieder an, bekomme jetzt aber ein Raise vom BU. Ich überlege kurz und zahle wieder.

River 6

Ich checke, mein Gegenüber spielt an und ich raise kräftig. Er überlegt zwar, zahlt aber dann doch und dreht KK um. Ok, wenn ich das vorher weiß, dann kann ich hier sicher noch mehr Chips rausholen, aber nach dem Call meines Reraises preflop kann das ja kein Mensch ahnen.


Widmen wir uns nun wieder meinem Freund. Ich raise 67s und mein Ex-Lieblingsfeind, der immer mehr zum Freund wurde, zahlt mal wieder im BB sitzend.

Flop 666 (Anm. d. Red., Nein, das ist kein Scherz)

Also wieder Quads geflopped. Wie geil ist das eigentlich!?! Nachdem er zu mir checkt spiele ich selbstverständlich gleich an. Er zahlt.

River Q

Jetzt, wie aus heiterem Himmel, donkbettet er in mich hinein. Ich kann mich innerlich vor Lachen kaum halten, sage noch so "I can have a 6" und entschließe mich zum Raise. Der Tisch lacht und er zahlt.

River 3

Er checkt zu mir. Ich bette jetzt mal etwas höher, er zahlt und zeigt 22. Oh, er verliert!


Nun mal eine Hand mit meinem neuen besten Freund. Ich werde ihn wohl heiraten! Jetzt raised er auf 2 BB, ich sitze mit T6s im BB und als Chipleader am Tisch zahle ich.

Flop 2 9 T (2 Karo) TopPair und Flushdraw für mich.

Ich checke, meine bester Freund contibettet, ich will den Pot gleich klar machen, raise seine 3,5k auf 13,5k, aber er zahlt.

Turn 7 Karo 

Ich bin sichtlich etwas verwirrt und weiß mit dieser Karte nicht viel anzufangen. Trotzdem setzte ich mal 4k, um meine "Angst" zu verschleiern. Er überlegt, überlegt immer noch und entschließt sich zum Allin. Ich snapcalle und zeige meinen Flush. Er dreht mit J8 die Str8 um, hat aber kein Karo in der Hand, ist somit drawing dead und raus aus dem Turnier.


Die nächste und damit auch letzte Hand für heute. Ein neuer Spieler hatte sich vor einigen Minuten auf dem Platz meines Ex-Freundes nieder gelassen, als ich AK (beides Kreuz) bekomme und selbstverständlich raise. Der neue Spieler bezahlt.

Flop 2 4 9 (2 x Kreuz)

Nicht der schlechteste Flop für mich und ich contibette. Der andere Spieler zahlt.

Turn 5 Kreuz

Mist. Immer diese verflixten Flushmöglichkeiten. Jetzt entschließe ich mich zu einer bewusst hohen Bet. Sollte man natürlich niemals machen, wenn man die Nuts hält. Mein Gegner überlegt kurz, sieht die Schwäche in meinen Augen und schiebt 40k Allin. Wieder snapcalle ich. Er zeigt mit J high einen puren Bluff und verabschiedet sich nach wenigen Händen wieder vom Tisch.

Etwas später musste ich dann noch einen Badbeat für 45k hinnehmen, als ich meinen Gegner auf einem JT5 (2 x Kreuz) Q, 5 Board auf einen geplatzten Flushdraw setze, seine hohe Riverbet mit KQ bezahle und recht habe. Sein Flushdraw war wirklich geplatzt, aber er hat halt mit 75 in Kreuz die dritte 5 auf dem River getroffen. Argh!!!

Ist das nun Können oder Glück oder etwas von beidem? Ich glaube die richtige Antwort zu kennen, freue mich aber auch auf Kommentare Eurerseits dazu. 
Den Tag abgeschlossen habe ich mit knapp 280k an Chips als 2ter. Insgesamt sind nach den Tagen 1a + b noch 40 Spieler im Rennen und heute kommen an Tag 1c noch einige hinzu. Egal, ich bin bereit für Sonntag und werde berichten. Hier noch der Link zum Ergebnis: http://www.lapcnews.com/

Passend zu meiner Stimmung noch ein ruhiges Lied zur Entspannung für Euch




Heute ist kurz entschlossen Pokerfrei und in diesem Sinne ein schönes Wochenende und hoffentlich bis zum nächsten Turniersieg.

Ramon